Was jeder gegen Mikroplastik tun kann
Wir alle haben vielleicht schon von Mikroplastik gehört und davon, dass es schädlich für die Umwelt ist, aber wir wissen vielleicht nicht, welches Ausmaß das Problem hat und was wir dagegen tun können.
Was ist Mikroplastik?
Primäres Mikroplastik sind kleine Kunststoffteile mit einer Größe von 5 mm oder weniger, die absichtlich hergestellt wurden. Dazu gehören:- Mikrofasern aus Kleidung
- Mikroperlen, die primär in Kosmetika oder als Füllstoff in Sportplatz-Astroturf verwendet werden
- Plastikpellets / Nurdles
Sekundäres Mikroplastik entsteht durch den Abbau größerer Kunststoffteile, sobald diese in die Umwelt gelangen. Zu den Quellen gehören:
- Wasser- und Limonadenflaschen
- Verpackungen
- To-go-Behälter
- Reifenabrieb
- Fischernetze
- Plastiktüten
- Teebeutel
Ein Inhaltsstoff oder Produkt gilt als biologisch abbaubar, wenn Bakterien es innerhalb von sechs Monaten zu mindestens 90 Prozent in Wasser, CO2 und organisches Material zerlegen können. Plastik ist weit davon entfernt, biologisch abbaubar zu sein - es kann Hunderte oder Tausende von Jahren dauern, bis es in immer kleinere Bestandteile zerfällt und nie vollständig abgebaut wird.
Wo wird Mikroplastik gefunden?
Mikroplastik wurde vom Gipfel des Mount Everest bis auf den Grund der tiefsten Meeresgräben gefunden. Kürzlich wurde Mikroplastik sogar im menschlichen Blut gefunden, und Wissenschaftler fanden Partikel in fast 80 % der getesteten Personen. Es wurde festgestellt, dass Regenwürmer, die Partikel im Boden abbauen, unter dem Kontakt mit Mikroplastik leiden. Die Abnutzung von Reifen und die Verwendung von Klärschlamm aus Kläranlagen als Düngemittel in der Landwirtschaft tragen in hohem Maße zu Mikroplastik im Boden bei.
Kläranlagen beginnen erst jetzt damit, Technologien zu entwickeln, um Mikroplastik herauszufiltern. In Hamburg können die Kläranlagen nur Plastikpartikel auffangen, die größer als 3mm sind. Alles, was kleiner ist, landet in der Elbe oder als Dünger auf den Feldern.
Warum Mikroplastik so schädlich ist
Die Auswirkungen von Mikroplastik auf die Umwelt und auf den Menschen werden derzeit erforscht. Hier sind einige Auswirkungen, die beobachtet wurden:
- Anreicherung im Körper
- Aufnahme von Giftstoffen aus der Umwelt, die nach der Einnahme freigesetzt werden
- Beeinträchtigung der Membran- und Zellfunktionen
In welchen Ländern ist Mikroplastik verboten?
Primäres Mikroplastik
Die Gesetzgebung gegen Mikroplastik hat sich weltweit vor allem auf Mikroperlen in Kosmetika konzentriert. Die Niederlande waren das erste Land, das 2014 ein Verbot von Mikroperlen in Kosmetikprodukten einführte. Mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Schweden, Australien, Kanada, Frankreich, Italien, Indien, Korea und Neuseeland, sind diesem Beispiel gefolgt. Die Europäische Union wird erstmals im vierten Quartal 2022 einen Gesetzesentwurf zur Beschränkung von Mikroplastik vorlegen.
Sekundäres Mikroplastik
Im Juli 2021 verbot die Europäische Union den Verkauf von Einwegplastik in Tellern, Besteck, Strohhalmen, Luftballonstäben und Wattestäbchen. Frankreich hat Plastikverpackungen auf Lebensmitteln verboten und wird Einwegplastik bis 2040 schrittweise abschaffen. Spanien wird Plastikverpackungen für Lebensmittel in 2023 verbieten.
Was kann ich tun, um Mikroplastik zu vermeiden?
- Produkte mit möglichst wenig oder gar keiner Plastikverpackung wählen - mit deinem Geld Einfluss nehmen!
- In Unverpackt Läden einkaufen
- Vermeide to-go Kaffeebecher - nimm lieber eine Metall Thermoskanne mit
- Kaufe Kleidung aus natürlichen Materialien
- Benutze öffentliche Verkehrsmittel anstelle deines Autos, um Reifenabrieb zu vermeiden
- Überprüfe alle Produkte, die du kaufst, anhand dieses Leitfadens zu Mikroplastik in Inhaltsstoffen
Quellen:
https://www.sciencedirect.com
https://www.eurekalert.org/
https://www.beatthemicrobead.org
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/
https://www.nature.com/articles/
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